Macbeth (Handlung und Libretto)

Die Handlung spielt im Schottland des 11. Jahrhunderts. Sie beginnt mit der ersten Prophezeiung der Hexen und endet mit dem Tod Macbeths durch Macduff und der Thronbesteigung Malcolms. Im Hinblick auf den historischen schottischen Königentspricht diese Zeitspanne seiner Regierungszeit von 1040 bis 1057. Sie erscheint in der Opernhandlung jedoch auf knapp drei Monate verkürzt, weil nur der Anfang und das Ende seiner Herrschaft thematisiert werden.

Erster Akt

Erstes Bild: Ein Wald

Die Feldherren Macbeth und Banco kehren von einer siegreichen Schlacht zurück. Hexen weissagen, dass Macbeth Than von Cawdor und König, Banco aber Vater von Königen sein werde. Boten verkünden, der König habe Macbeth zum Than von Cawdor erhoben. Beide Feldherren ergreift ein Schauder.

Zweites Bild: Macbeths Schloss

Lady Macbeth liest einen Brief ihres Gatten, in dem dieser die Ereignisse und die Ankunft des Königs mitteilt. Macbeth selbst trifft ein, er ist dem König, der heute bei ihm übernachten will, vorausgeeilt. Die machthungrige Lady kann ihren Mann überreden, den König, der gerade mit seinem Gefolge das Schloss betritt, in der Nacht zu ermorden, um die Weissagung der Hexen zu befördern. Nachdem Macbeth die Tat vollbracht hat, färbt Lady Macbeth die Kleider der Wachen mit Blut, um den Verdacht auf sie zu lenken. Als der Mord entdeckt wird, sind alle entsetzt und verfluchen den Täter.

Zweiter Akt

Erstes Bild: Zimmer in Macbeths Schloss

Macbeth ist König geworden, doch die Prophezeiung, dass sein Thron Bancos Erben zufallen wird, lässt ihn nicht zur Ruhe kommen. Er beschließt, Banco und dessen Sohn Fleanzio ermorden zu lassen.

Zweites Bild: Ein Park in der Nähe des Schlosses

Der Anschlag gelingt nur unvollständig. Während die Mörder Banco töten, kann Fleanzio in der Dunkelheit entkommen.

Drittes Bild: Glänzender Saal

Bancos Tod durch einen Mörder wird dem König gemeldet, der an demselben Abend ein glänzendes Fest gibt. Heuchlerisch bedauert Macbeth Bancos Fehlen. Als er sich an dessen Platz begeben möchte, erscheint ihm der Geist des Toten. Der entsetzte König ist fassungslos und muss durch seine Gattin beruhigt werden. Schaudernd entfernen sich die Gäste.

Dritter Akt

Eine Höhle

Macbeth befragt noch einmal die Hexen nach der Zukunft und seinem Schicksal. Diese warnen ihn vor Macduff, doch der König beruhigt sich schnell, als er erfährt, dass ihn niemand überwinde, den ein Weib geboren hat, und seine Herrschaft erst dann wanke, wenn der Wald von Birnam gegen ihn vorrücke. Lady Macbeth kann den König leicht dazu überreden, Macduff, seine Familie und andere Feinde zu vernichten.

Vierter Akt

Erstes Bild: Öde Grenze zwischen Schottland und England

Macduff ist entkommen und hat sich an der Grenze von Schottland mit Malcolms Truppen vereinigt. Er schwört Macbeth, der seine Kinder töten ließ, bittere Rache. Malcolm befiehlt, dass jeder seiner Soldaten beim Angriff auf Macbeth einen Ast aus dem Wald von Birnam als Tarnung vor sich hertragen solle.

Zweites Bild: Macbeths Schloss

Arzt und Kammerfrau warten spät in der Nacht auf die Königin, die ihr böses Gewissen wahnsinnig werden ließ. Auch an diesem Abend erscheint sie nachtwandelnd und irre redend, gesteht den entsetzten Lauschern ihre Taten und stirbt.

Drittes Bild: Saal in der Burg

Macbeth lässt der Tod seiner Frau gleichgültig, er gerät aber außer sich, als gemeldet wird, dass der Wald von Birnam gegen ihn anrücke.

Viertes Bild: Eine Ebene, von Hügeln und Wäldern umgeben

Auf dem Schlachtfeld begegnet der König Macduff und erfährt, dass dieser nicht geboren, sondern aus dem Mutterleib geschnitten wurde. Macbeths Schicksal erfüllt sich, er fällt im Zweikampf. Macduff und die Krieger grüßen Malcolm, den neuen König.