I due Foscari (Entstehungsgeschichte)

Nach den beiden Choropern Nabucco (1842) und I Lombardi alla prima crociata (1843) plante Verdi eine weniger aufwendige Oper für sein Debüt am Teatro La Fenice in Venedig. Zunächst hatte er an Byrons The Bride of Abydos gedacht, verwarf diesen Plan aber wieder und beschäftigte sich stattdessen mit Byrons The Two Foscari. Das Teatro La Fenice reagierte jedoch zurückhaltend auf diesen Plan. Daraufhin komponierte er in erstmaliger Zusammenarbeit mit dem Librettisten Piave den Ernani für Venedig. Verdi gab jedoch den Plan für I due Foscari nicht auf. Als auch das römische Teatro Argentina an ihn herantrat und eine neue Oper in Auftrag gab, plante er zunächst eine Oper über Lorenzino de’ Medici. Nachdem dieses Projekt von der römischen Zensurbehörde als „zu revolutionär“ abgelehnt worden war, beschäftigte sich Verdi erneut mit I due Foscari.[3] Librettist war wieder Piave, mit dem Verdi bereits bei Ernani zusammengearbeitet hatte und der später viele Libretti für Verdi schrieb, wie Rigoletto, La traviata und La forza del destino.

Selbst Piave sah in I due Foscari keinen geeigneten Opernstoff und erweiterte die Handlung beträchtlich, mit einer „Reihe falscher Theatereffekte“ und Doppelungen.[4]

Verdi arbeitete in dieser Oper mit vielen barcarolenartigen Rhythmen und erstmals auch mit „thematischen Reminiszenzen“.[5]Die Oper war bei der Uraufführung in Rom nur mäßig erfolgreich, und Verdi distanzierte sich später von diesem Werk. Trotzdem wurde die Oper bis in die 1870er Jahre häufig aufgeführt, bis ein Geschmackswandel beim Publikum eintrat.[6]

Bei der Uraufführung sangen Achille De Bassini (Francesco Foscari), Giacomo Roppa (Jacopo Foscari), Marianna Barbieri-Nini (Lucrezia Contarini), Baldassare Miri (Jacopo Loredano), Atanasio Pozzolini (Barbarigo) und Giulia Ricci (Pisana).